„Das Flüstern der Schuhe“

„Das Flüstern der Schuhe“

Ausstellung anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages im Foyer der DSA vom 05.02-08.03.2024

Am 3. Januar 1996 erklärte der deutsche Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus und 9 Jahre später, im November 2005 beschloss auch die UN-Generalversammlung (Resolution 60/7) den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust (International Holocaust Remembrance Day) zu erklären.

Aus diesem Anlass findet in diesem Schuljahr an unserer Schule  zum Gedenken an die 6 Millionen Opfer und Überlebenden des Holocaust durch die Nationalsozialisten die Ausstellung „Das Flüstern der Schuhe“ statt.

Anliegen und Ziel der Ausstellung ist es, das historische Wissen bzw. die Kenntnisse der SchülerInnen über den Holocaust zu vertiefen. Insgesamt 20 Info-Tafeln, historisches Bildmaterial und zahlreiche Zeitzeugenberichte bieten ausführliche Hintergrundinformationen rund um das Thema „Holocaust“. Die Ausstellung dokumentiert die verschiedenen Phasen der Verfolgung jüdischer MitbürgerInnen durch den NS-Staat von der Ausgrenzung und Entrechtung bis zur systematischen Vernichtung jüdischen Lebens in ganz Europa durch Arbeit und Massenmord in den Vernichtungslagern. Auschwitz-Birkenau, Treblinka u. a. stehen dabei symbolisch für den Genozid an den Juden durch den NS-Staat in ganz Europa. Ein zentrales Leitmotiv der Ausstellung stellen die Schuhe und Koffer dar. Sie tragen die Erinnerungen und Erfahrungen griechischer ZeitzeugInnen an die deutsche Okkupation in Griechenland in unsere Gegenwart und Zukunft. Die Zeitzeugenausschnitte aus dem digitalen Zeitzeugenarchiv des Projekts MOG (Memories of the Occupation in Greece) der Freien Universität Berlin („Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“) berichten von Verfolgung, Vertreibung, Flucht, Zwangsarbeit, Deportation, dem grausamen Alltag und den Verbrechen der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern, aber auch von mutigen MitbürgerInnen, die durch ihr selbstloses Handeln zu Lebensrettern wurden. Ein weiteres Schwerpunktthema widmet sich der Problematik der „Entrechtung“ durch eine Flut antijüdischer Verordnungen und Gesetze und deren Einfluss und Folgen auf das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland als auch in den eroberten Gebieten Europas. SchülerInnen erhalten zahlreiche Impulse und Anregungen zur Reflexion und Diskussion über die grundsätzliche Bedeutung und den Einfluss von Gesetzen auf Gesellschaften und schaffen ein Bewusstsein dafür, wie Gesetze von totalitären Regimen missbraucht werden und zu Diskriminierung und Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen führen und welche Verantwortung der Mehrheitsgesellschaft in solchen Situationen zukommen sollte. Die Frage: „Wo stehen wir heute?“ greift die aktuelle Problematik und die Gefahren eines stetig wachsenden Antisemitismus weltweit auf und soll zum Nachdenken darüber anregen, wie wir gemeinsam initiativ werden und unsere Demokratien schützen können. Der Schmetterlingsbaum der Erinnerungen ist besonders dem Gedenken an die 1,5 Millionen ermordeten Kinder gewidmet, die Opfer des Holocausts wurden. Das „Butterfly Project“ des Holocaust-Museums in Houston richtet sich an heutige Jugendliche auf der ganzen Welt.

Die Ausstellung ist von ihrer Grundkonzeption interaktiv und multimedial aufbereitet und bietet sowohl Möglichkeiten der Selbsterkundung mithilfe des didaktischen Begleitmaterials als auch zur handlungsorientierten Auseinandersetzung mit den zahlreichen Materialien der Ausstellung. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Präsentation eines lebensgeschichtlichen Interviews mit Rosina Asher-Pardo aus dem MOG-Zeitzeugenportal der Freien Universität Berlin.

Die Ausstellung entstand in Kooperation des Projekts „DSA erinnert“ mit der Bühnenbild-AG. Die künstlerische Gestaltung und Umsetzung oblag den SchülerInnen der Bühnenbild-AG unter der Leitung von Herrn Chalatsis. Die inhaltliche Konzeption sowie Text- und Bildauswahl wurden vom Projekt „DSA erinnert“ ausgearbeitet.

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie mu[ss] auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt.“ (Roman Herzog)

In diesem Sinne ist die Ausstellung ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung einer gemeinsamen lebendigen und schülergemäßen deutsch-griechischen Erinnerungskultur von SchülerInnen für SchülerInnen zu diesem Thema. Die Ausstellung soll unsere SchülerInnen sowohl für historische als auch aktuelle Formen von Antisemitismus, Diskriminierung und Ausgrenzung in unserem Alltag in Staat und Gesellschaft sensibilisieren und nachhaltig Demokratiebewusstsein, aber ebenso Toleranz und Solidarität mit benachteiligten Gruppen fördern.

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